Kampf um den Floßgraben

Bei Elstertrebnitz sprudelt Wasser aus dem Tagebau Profen in den Floßgraben. Es ist die Quelle für den Abschnitt, der auch durch Kitzen und Eisdorf führt.

Dem Elsterfloßgraben droht die Trockenlegung. Wenn die Mibrag aufgrund des politisch gewollten Ausstiegs aus fossilen Brennstoffen für die Stromerzeugung 2030 mit der Kohleförderung in Profen aufhört, wird auch kein Wasser mehr in den Floßgraben eingeleitet. Das erfolgt bislang über eine „Quelle“ bei Elstertrebnitz. Von dort führt der Floßgraben an Werben vorbei, mitten durch Kitzen, weiter nach Eisdorf, ins sachsen-anhaltische Kleingörschen und über Lützen bis in den Raum Schladebach/Kötzschau.

Frank Thiel vor einem Jahr beim Vortrag in Kitzen.

Mit einer Neun-Punkte-Erklärung hat der Förderverein Elsterfloßgraben seinen Standpunkt zum langfristigen Erhalt des Floßgrabens als Technisches Denkmal und als Ökosystem deutlich gemacht. Das Floßgrabensystem wurde vor rund 450 Jahren gebaut, um Brennholz aus dem Vogtland zu den Salinen bei Schladebach und Kötzschau sowie nach Leipzig zu transportieren. Dank der Initiative des Vereins sind heute wieder Abschnitte zwischen dem thüringische Crossen und Schleckweda im sachsen-anhaltischen Burgenlandkreis sowie eben der bei Elstertrebnitz beginnende Graben erhalten und führen auch Wasser.

Vor einem Jahr hat der Vereinsvorsitzende Frank Thiel in Kitzen bei einer Veranstaltung des Kulturfördervereins über das Projekt gesprochen. Klar ist, dass für den Erhalt die Bundesländer Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt an einem Strang ziehen müssen und nach Ansicht des Floßgrabenvereins auch verantwortlich für den Erhalt sind. Thiel sagt, es sei nicht hinnehmbar, dass die Landesregierung Sachsen-Anhalt die Absicht geäußert habe, den Floßgraben zu beseitigen. „Das ist ein Verstoß gegen den Denkmal- und Naturschutz“, sagt Thiel. In allen drei Bundesländern sei der Floßgraben in die Listen der Technischen Denkmale aufgenommen.

Ist der Teich an der Feuerwehr Kitzen bedroht, wenn über den Floßgraben kein Wasser mehr fließt?

Dies und weitere Argumente pro Elsterfloßgraben stehen auch in der Erklärung der 4. Elsterfloßgrabenkonferenz, die am 26. März dieses Jahre stattgefunden hat. Um vor allem die Landesregierung in Sachsen-Anhalt zu bewegen, sich für den Graben und seiner Wasserführung zu engagieren, sammelt der Verein jetzt auch Unterschriften von Bürgern. Entsprechende Listen sowie die Erklärung und weitere Informationen sind unter www.elsterflossgraben.com zu finden beziehungsweise stehen zum Download zur Verfügung.

Der Kulturförderverein, so erklärte Vorsitzende Ingrid Riedel, unterstützt das Engagement des Floßgrabenvereins nachdrücklich. Während der nächsten Veranstaltung des Kitzener Kulturfördervereins am 27. April in der Kirche Sankt Nikolai werden deshalb Kopien der Erklärung sowie Unterschriftenlisten ausliegen. Wem der Erhalt des Grabens am Herzen liegt, kann sich in die Listen eintragen. Die Unterschriftslisten werden dann an den Floßgrabenverein übermittelt.