Dixieland im Pfarrhof am 30. Juli 2017

Die Old Fair City Stompers im Pfarrhof Kitzen beim Konzert am 30. Juli 2017.

Was für ein Abend. Das Wetter hielt. Ein paar Wolken zogen über den Himmel, aber kein Regen weit und breit. Um 19 Uhr noch immer Temperaturen von deutlich über 20 Grad. 120 Besucher fanden den Weg in den Pfarrhof zum Freiluftkonzert mit den Old Fair City Stompers aus Leipzig.  Die Uralt-Dixieland-Formation hielt, was sie versprach. Der New-Orleans-Stil kam an bei den Gästen. Die acht Musiker, angeführt von Udo Bayer, der nicht nur das Banjo zupfte und für den Gesang verantwortlich zeichnete, sondern auch launig durch die musikalische Reise führte. Dabei zeigten die Stompers jede Menge Humor. Witzig, zum Mackie-Messer-Song den Text zu singen: An der Saale hellem Strande …

Bemerkenswert noch: An der Klarinette überzeugte Gerhard Collini. Bemerkenswert deshalb, weil der Mann im Dezember 90 Jahre alt wird, aber noch ausreichend Puste hat und hervoragende Motorik in den Fingern, um das Instrument wunderbar zu spielen. Und der auch im hohen Alter die Standhaftigkeit hat, mehr als zwei Stunden auf der Bühne zu stehen. Hut ab und tiefe Verbeugung!!

Gerhard Collini, fast 90 Jahre alt, an der Klarinette.
120 Besucher waren begeistert von den Stompers.
Udo Bayer am Banjo führte launig durch das Programm.
Klaus König an den Drums.

Kabarett mit Stefan Linke

Passt zu einem Samstagabend – Kabarett mit Stefan Linke. Wortakrobatisch wie sein Vorbild Hansgeorg Stengel, den er auf der Bühne aufleben lässt, setzt er dem Publikum  zu. Die Sprachschluderein greift er ebenso auf wie einst Stengel. Beim Bäcker lässt er sich allen Kuchen aus der Auslage einpacken und auf die Forderung der Verkäuferin nach 40 Euro legt er 80 Cent hin. „Steht doch hier: Alle Kuchen 80 Cent!“ Politik bekommt ihr Fett weg, egal ob Kanzlerin Merkel oder der britische Brexit. „an Worten satt“ heißt das Programm, mit dem er am 22. April 2017 in der Kirche Kitzen auftrat. Gesicht und Hände sind beim Kochen seines kabarettistischen Eintopfs ständig in Bewegung. Da bleibt denn auch kein Auge trocken beim Blick auf Mimik und Gestik und kein Wort ungehört. Schaut euch das Gesicht an!

 

Vorhaben 2017

Ein neuer Anlauf

Die Vorhersage, dass das Jahr 2016 ein schwieriges Jahr wird, erweist sich im Nachhinein als gelinde Untertreibung. Das Engagement des Fördervereis für die Sanierung der Kirche wurde jäh ausgebremst. Aufgrund fehlender Fördermittel hat es im Prinzip keinen Fortschritt bei der Sanierung der Kirche gegeben. Wie Vereinsvorsitzende Ingrid Riedel sagt, wurden vor allem die beantragten Bundesfördermittel nicht bewilligt. Die Begründung: Der Verein konnte nicht berücksichtigt werden.

Kirche
Die Veränderungen an der Kirche Kitzen sind unübersehbar: links Anfang 2014, Mitte Anfang 2015, rechts aktuell.

Das führte auch dazu, dass der Antrag auf Geld aus dem europäischen Förderprogramm Leader im vorigen Jahr wieder zurückgezogen werden musste, da die Gesamtfinanzierung zur Sanierung der Patronatsloge nicht mehr gesichert war. So gelang es lediglich, in Eigeninitiative Wasser- und Abwasserleitungen zur Patronatsloge zu legen. Die Patronatsloge soll ja so ausgebaut werden, dass ein Raum für den Verein entsteht und dass endlich das Toilettenproblem gelöst werden kann. Bislang müssen zum Beispiel bei Veranstaltungen die Toilette im Pfarrhaus genutzt werden oder eine Dixi-Toilette. „Aber wir unternehmen einen Anlauf“, sagt Ingrid Riedel optimistisch.

Gute Nachrichten
Details
Details der Sanierung an der Kirche – die schön herausgearbeiteten Bogensteine.

Ihr Optimismus resultiert daraus, dass es eine erfreuliche Nachricht für 2017 gibt. „Im Dezember 2016 ist uns aus dem Sonderförderprogramm des Freistaats Sachsen eine Summe von 70 000 Euro bewilligt worden“, sagt Ingrid Riedel. Jetzt werde man auch wieder die Mittel aus dem Leader-Programm beantragt. Eine weitere gute Nachricht ist, dass die bereits im vorigen Jahr von der privaten Katharina-und-Gerhard-Hoffmann-Stiftung zugesagten und nicht verbrauchten 5000 Euro mit ins neue Jahr genommen werden können. Darüber hinaus gibt es Hoffnung, aus derselben Quelle noch weitere 10 000 Euro zu bekommen. Das Geld aus der Stiftung sowie aus dem Leader-Programm wird benötigt, um die Auflage des Freistaats zu erfüllen, die zur Verfügung gestellte Summe mit 20 Prozent aus Eigenmittel zu ergänzen.

Die Patronatsloge
Loge
Blick in die Patronatsloge mit der nach oben führenden Treppe.

 

Ingrid Riedel geht davon aus, dass das zur Verfügung stehende Geld ausreicht, um die Patronatsloge in diesem Jahr wirklich fertigzustellen. „Wir müssen möglichst im März mit den Arbeiten beginnen und zuerst die denkmalpflegerischen Aufgaben erledigen“, erklärt sie. Das bedeutet die Sanierung der Fassade, der Fenster und der Tür. Die muss übrigens verlängert werden. Im Moment ist die Stufe zum Eingang zur Patronatsloge 40 Zentimeter hoch. Um den Zugang wenigstens ein bisschen behindertenfreundlicher zu gestalten, soll das zu übersteigende Niveau auf 15 bis 20 Zentimeter verringert werden.

Wappen
Die Jahreszahl weist auf die Entstehunng des Anbaus mit der Patronatsloge hin.

Im zweiten Schritt muss der Fußbodenaufbau komplett erneuert werden, ebenso die Decke und die Treppe. Neu aufgebaut werden muss auch die Wand zum Kirchenraum. Die Wand war irgendwann einmal weggerissen worden und ist später mit einer Art Fachwerk mit Lehmfüllung wieder aufgebaut worden. „Wird sie nicht neu errichtet, fällt sie eines Tages in sich zusammen“, kommentiert Ingrid Riedel den Schritt.

Wie geht es innen weiter?
Wunderschön aufgearbeitetes Fenster in der Kirche.

Es hängt von der Möglichkeit, mehr Geld aufzutreiben, ab, wie es innen weitergehen kann. Im Moment muss davon ausgehen, dass die angestrebte Erneuerung der Elektronanlage und der Einbau einer Heizung noch eine Weile warten muss. Vielleicht kann in diesem Jahr noch eine Aufgabe in Angriff genommen werden, bei der Eigenleistungen und Spenden nützlich sein könnten. „Es geht um die Bänke“, sagt Ingrid Riedel. Die müssen dringend aufgearbeitet werden. „Vielleicht findet sich jemand, der über die notwendigen handwerklichen Voraussetzungen verfügt und die Aufgabe übernehmen kann. Spenden für die Bänke sind natürlich auch willkommen“, erklärt die Vereinsvorsitzende.

Aktueller Stand der Sanierung 2016

2016 ist ein schwieriges Jahr für den Förderverein der Kirche Kitzen. Denn mit dem Beginn der Innensanierung der Kirche beginnt ein Abschnitt, der nicht ohne Auswirkungen auf das Veranstaltungsprogramm bleibt. Daher sind neben den beiden bereits absolvierten Vorträgen, die im Januar und im April im Kulturhaus stattgefunden haben, lediglich noch fünf weitere Veranstaltungen geplant.

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