Von Schneeflocken und Weihnachten

Sabine Waszelewski und Klaus-Jürgen Dobeneck als Capriccio zum 1. Advent in Kitzen.

Was muss, was darf, was kann in ein Adventskonzert? Offenbar eine ganze Menge, wie das Dessauer Duo Capriccio bei seinem Auftritt zum 1. Advent am 30. November 2025 in der Kirche Kitzen zeigte. Sabine Waszelewski (Gesang) und Klaus-Jürgen Dobeneck (Gitarre und Querflöte) mischten ein abwechslungsreiches Programm unter dem Titel „Dass ich eine Schneeflocke wär“ und boten den rund 160 Besucherinnen und Besuchern klassische Weihnachtslieder wie „Fröhliche Weihnacht“ und „Stille Nacht“, ebenso bekannte weihnachtliche Popsongs wie die in den 1970er und 1980er Jahre entstandenen „Please come home for christmas“ von den Eagles, „Last Christmas“ von der Gruppe Wham! und „Driving home for christmas“ von Chris Rea.

Dobeneck als Solist mit der Querflöte.

Dazu griffen sie ein Stück ins Klassische mit „Air“ von Johann Sebastian Bach (1685 bis 1750) und „Adagio“ von Tomaso Albinoni (1671 bis 1741). Dobeneck spielte beides als Solist gekonnt auf der Querflöte. So zeigte er sich nicht nur als kongenialer instrumentaler Begleiter von Waszelewski. Was im Übrigen für den größten Teil des Publikums keine Neuheit war. Es kannte Capriccio bereits aus drei, vier früheren Auftritten in Kitzen, die jeweils mit Begeisterung aufgenommen worden waren.

Sabine Waszelewski

Als dritte Gruppe gab es Titel aus dem letzten Dreivierteljahrhundert, die mit Weihnachten wenig bis nichts zu tun haben, die aber dennoch gut in ein Adventskonzert passten. „Scarborough Fair“ von Simon&Garfunkel zum Beispiel. Oder, um es mit den Worte der Sängerin zu sagen: „Irgendwie klingt das meiste von Simon&Garfunkel wie ein Weihnachtslied.“ Darum liebe sie die Songs der beiden. Das Publikum empfand das, wie man am Beifall spürte, ganz offensichtlich ebenso. Und es geizte mit seiner Wertschätzung auch bei einer Reihe anderer Titel nicht, allen voran jener Song, der dem Capriccio-Programm seinen Titel gab: „Dass ich eine Schneeflocke wär“ von Veronika Fischer (übrigens auch schon aus den 1970er Jahren).

So war von der Kühle in der Kirche, die sich kaum von den Außentemperaturen unterschied, bald nichts mehr zu spüren. Das Publikum wollte das musikalische Duo schließlich nicht ohne Zugabe von dannen ziehen lassen. Waszelewski und Dobeneck ließen sich nicht lange bitten. „White Christmas“ erklang, 1940 von Irving Berlin (1888 bis 1989) komponiert und sieben Jahre später von Bing Crosby (1903 bis 1970) zu Weltruhm gesungen. Und schließlich gab es noch ein „Halleluja“, nämlich das in der Version von Leonard Cohen (1934 bis 2016). Damit waren Künstler und Publikum wieder ganz weit drin in der Adventszeit.

Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Kitzener Kirche zum Adventskonzert.