Stimmgewaltige Operettengala

Anne Wegele überzeugte sowohl bei der Arie des Prinzen Orlowsky aus der Fledermaus als auch bei ihrer Kurt-Weill-Interpretation.

Noch fühlt es sich an, wie der sprichwörtliche Tropfen auf dem heißen Stein. Der Unterschied: 363 Euro verdunsten nicht einfach. Sie fließen in die Kasse für die Sanierung und den Wiedereinbau der Orgel in der Kirche Sankt Nikolai Kitzen. Rund 75000 Euro wird es kosten, die Orgel wieder erklingen zu lassen. 50000 Euro davon hat die Kirchengemeinde, die für das Projekt verantwortlich zeichnet, bereits vom Freistaat Sachsen als Förderung zugesagt bekommen. Der Rest muss über Spenden aufgetrieben werden.

Zahlreiche Konzertbesucher fanden den Weg in die Kirche Sankt Nikolai

Die besagten 363 Euro sind der Reinerlös aus den Einnahmen für die Herbstgala der Hochschule für Theater und Musik Leipzig, die Studierende am 22. Oktober in der Kirche beim Kultursonntag des Fördervereins vortrugen. Die Mitglieder der Gesangsklasse von Professorin Ilse-Christine Otto zeigten sich gut geschult, glänzten mit bekannten Operettenmelodien sowie mit einigen mehr oder weniger bekannten Chansons. Begleitet wurden sie am Klavier von Professor Hartmut Hudezeck, der auch für die Einstudierungen gesorgt hatte und sich zudem als kabarettistischer Interpret von Liedern Georg Kreislers (1922 bis 2011) entpuppte. Mit „Eine kleine Gutenachtmusik“, basierend auf der mozartschen Melodie der „Kleinen Nachtmusik“, beschrieb er Eindrücke eines Konzertbesuchs und löste beim Publikum in der gut besuchten Kirche jede Menge Heiterkeit aus.

Bruno Szabo bei seinem Auftritt mit dem Chanson „Mein Hund beißt jede schöne Frau ins Bein“

Dafür sorgten auch die jungen Sängerinnen und Sänger mit Liedern aus Johann Strauß` „Die Fledermaus“, Paul Abrahams „Viktoria und ihr Husar“ oder Carl Zellers „Der Vogelhändler“, Franz Lehars „Paganini“ und „Die lustige Witwe“. Zudem gab es Chansons wie „Der Abschiedsbrief“ von Kurt Weill, „Aloisi“ von Hermann Leopoldi oder „Mein Hund beißt jede schöne Frau ins Bein“ von Kurt Schwabach.

Mit ihren wunderbaren Stimmen begeisterten die jungen Künstlerinnen und Künstler nicht nur bei ihren Soloauftritten, sondern ebenso als Ensemble.

Auch als Ensemble gaben die Studierenden alles
Leonie Herzog verteilte als Christel von der Post erst einmal „Post“, ehe sie die bekannte Arie aus „Der Vogelhändler“ sang
Markus Haase besang das ungarische Mädel aus „Viktoria und ihr Husar“
Verena Flitsch zeigte sich im Chanson-Fach zu Hause
Hartmut Hudezeck begleitete die Gesangsbeiträge und zeigte sich als kabarettistischer Sänger
„Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben“ sang Felicia Brembeck
Fridolin Wissemann mit dem Lied des Paganini „Gern hab´ ich die Frau´n geküsst“
Johanna Ihring bei der Arie „Liebe, du Himmel auf Erden“ aus Paganini