Eine musikalische Reise

Michael Schönheit und Gotthold Schwarz in der Kirche Kitzen.

Einmal quer durch Deutschland, die Schweiz und Österreich. Diese musikalische Reise unternehmen Gotthold Schwarz und Michael Schönheit seit gut einem Jahr. Der Bassbariton und der Organist beziehungsweise Pianist haben sich zu dem Ausflug entschieden, um einen eigenen Beitrag zum Beethoven-Jahr zu kreieren, das anlässlich dessen 250. Geburtstag 2020 stattfand. Was sie sich ausgedacht und mittlerweile umgesetzt haben, ist dazu einem Dichter gewidmet, der zu den meistgelesenen Schriftstellern seiner Zeit zählte: dem in Hainichen geborenen aber vor allem in Leipzig aktiven gewesenen Christian Fürchtegott Gellert (1715 – 1769). Mit ihrem Programm gastierten Schwarz und Schönheit im November in der Kitzener Kirche und erfreuten an die hundert Besucher. Wie Schönheit sagte, haben die beiden Musiker bei der Zusammenstellung ihres Programms entdeckt, dass Gellerts Texte, meist christlichen Charakters, von einer Vielzahl von Komponisten vertont worden sind. So führte die Reise mit Christian Fürchtegott Gellerts Texten aus Leipzig von den Leipziger Komponisten Johann Friedrich Doles und Johann Adam Hiller zu den beiden Hamburgern Carl Philipp Emanuel Bach und Knut Lambo. Weiter ging es zum Biberacher Kirchenmusiker Justin Heinrich Knecht und zum schweizerischen Tonkünstler und Chorleiter Johannes Schmidlin, um bei Ludwig van Beethoven in Wien zu enden. Während Bach (1714 – 1788), Lambo (1714 – 1783), Doles (1715 – 1797), Hiller (1728 – 1804) und Schmidlin (1722 – 1772) zu den unmittelbaren Zeitgenossen Gellerts gehörten, zeigen Knechts (1752 – 1817) und Beethovens (1770 – 1827) Vertonungen, dass sie auch nach Gellerts Tod von seinen Texten angetan waren.

Gotthold Schwarz (Jahrgang 1952) war von 2016 bis 2021 Thomaskantor Leipzig, hatte sich aber bereits zuvor einen Namen als Sänger gemacht. Michael Schönheit (Jahrgang 1961) ist in Leipzig seit 1986 Gewandhausorganist und seit 1996 Domorganist in Merseburg. Bemerkenswert: Schönheit begleitete Schwarz an einem Hammerflügel, der bereits 1805 von der Firma John Broadwood & Sons in London gebaut und in einer Leipziger Werkstatt restauriert wurde. Ein Flügel von denselben Erbauern befand sich auch im Besitz Beethovens.

Michael Schönheit am mehr als 200 Jahre alten Hammerflügel.
Gotthold Schwarz überzeugte mit seiner Stimme