Mit dem Ehrenamtspreis des Landkreises Leipzig ist am Freitag, 19. Januar 2024, Gerlinde Wippert ausgezeichnet worden. Vorgeschlagen hatte das der Förderverein der Kirche Sankt Nikolai Kitzen. Damit ist die Kitzenerin eine von sechs Personen, die beim Neujahrsempfang des Landkreises im Markkleeberger Rathaus für ihr ehrenamtliches Engagement im Jahr 2023 geehrt wurden.
Aber was heißt für 2023? Das ist schließlich nur eins in einer ganzen Reihe von Jahren, in denen Gerlinde Wippert für andere aktiv gewesen ist. Neben ihrem beruflichen Einsatz als Altenbetreuerin in einem Pflegeheim, das sei noch angemerkt. Genau darauf machte Ingrid Riedel, die Vorsitzende des Fördervereins, in der Laudatio auf Gerlinde Wippert aufmerksam. „Seit 2008 leitet sie eine Frauen-Gymnastikgruppe, die sich wöchentlich trifft“, sagte Ingrid Riedel. „Gerlinde ist immer da“, weil sie nicht wie die eine oder andere Kursteilnehmerin dem inneren Schweinehund nachgeben und einfach mal nicht kommen könne. Da zu sein, sei aber nur eine Sache. Um in dem Sinne da sein zu können, muss sie regelmäßig Lehrgänge besuchen, um ihre Lizenz als Übungsleiterin zu erneuern.
Aber nicht nur beim Sport ist sie da. Als bereits 2005 der Seniorenclub in Kitzen ins Leben gerufen wurde, war sie sofort mit helfenden Händen dabei. Besonders würdigte Ingrid Riedel den Einsatz von Gerlinde Wippert in den Zeiten der Corona-Pandemie. Sie habe Kontakt zu den Senioren gehalten, den ein oder anderen zum Arzt gefahren, Einkäufe erledigt oder „sich auch einmal die Lebensgeschichte einsamer Menschen angehört“.
Wer regelmäßiger Besucher der Kulturveranstaltungen des Fördervereins ist, wird Gerlinde Wippert erst recht kennen. Ist sie es doch, die die Kuchentafel vor den Veranstaltungen organisiert, mit anderen zusammen Kaffee und Kuchen verkauft, abwäscht und saubermacht.
Übrigens: Gerlinde Wippert sollte mit der Auszeichnung überrascht werden. Gemeinsam mit ihrem Mann wurde ein Plan geschmiedet. Sie sei zu einer Kabarettveranstaltung eingeladen, hieß es. Und noch bei Betreten des Lindensaals im Markkleeberger Rathaus glaubte sie daran, wie sie am Abend sagte. Erst als sie auf ihrem Sitzplatz das Faltblatt mit dem Programm für den Neujahrsempfang fand, habe ihr geschwant, dass es womöglich gar nicht um Kabarett gehen könnte.