Pilger in Kitzen

Ingrid Riedel erzählte den Besuchern von der Historie der Kirche Kitzen und der Sanierung.

Es muss nicht unbedingt Santiago de Compostela am Ende des Jakobsweg sein, wenn man einmal pilgern will. Es kann auch einmal Kitzen mit seiner Kirche Sankt Nikolai sein, das man sich als Ziel auswählt. So tat es eine kleine Gruppe aus der katholischen Gemeinde Sankt Bonifatius Leipzig, die sich am Sonnabend, dem 13. April, von Markkleeberg aus auf den rund 20 Kilometer langen Fußweg machte.

Gäste und Gastgeber bei der Andacht.

„Pfarrer Christoph Baumgartner und ich wandern beziehungsweise pilgern sehr gern, um das Gemeindegebiet kennenzulernen“, sagt Gemeindemitglied Michael Kehr auf die Frage, wie es denn zum Ziel Kitzen gekommen ist. Der Raum Pegau gehöre mit zu Bonifatius-Gemeinde. „Drei- bis viermal im Jahr machen wir uns deshalb zu verschiedenen Zielen in der Region auf den Weg. Zehn bis 15 Gleichgesinnte kommen dann jeweils zusammen“, erzählt Kehr weiter. Bei einer dieser Pilgertouren waren die Teilnehmer in der nach dem Brand von 2015 wieder sanierten Kirche Tellschütz. „Dort haben wir auch von den Sanierungsarbeiten an der Kitzener Kirche erfahren und uns gesagt, dass das ein weiteres interessantes Ziel unserer Pilgertouren sein könnte.“

Pfarrer Christoph Baumgartner begleitete den musikalischen Teil der Andacht auf der Gitarre.

Der Kontakt zur Vorsitzenden des Fördervereins der Kirche Sankt Nikolai Ingrid Riedel war schnell hergestellt und ein Termin ausgemacht. Nach der Ankunft in Kitzen gestalteten Michael Kehr, seine Frau Katrin, Pfarrer Baumgartner und andere Gemeindemitglieder eine kurze Andacht in der Kirche. Es wurde, begleitet vom Pfarrer auf der Gitarre, gesungen, und es gab die ein oder andere lehrhafte Geschichte zu hören. Jene zum Beispiel von der Grille, die den ganzen Sommer über musiziert, aber nicht für die Winterzeit vorgesorgt hatte. Beim Hirschkäfer und bei der Maus wurde sie in der kalten Jahreszeit abgewiesen. Erst der blinde Maulwurf nahm sie auf, weil ihn ihre Musik den Sommer über erfreut hatte.

Eine Blume als Dank für die Gastfreundschaft und ihren Vortrag überreichte Michaelk Kehr am Ende an Ingrdi Riedel.

Danach gab Ingrid Riedel einige Einblicke in die Geschichte der Kitzener Kirche und vor allem in die seit 2010 laufenden Erneuerungsarbeiten, die mit der Turmsanierung in diesem Jahr und dem Wiedereinbau der Orgel ihren Abschluss finden sollen. Mit großem Interesse nahmen die Gäste zur Kenntnis, dass bereits mehr als 1,5 Millionen Euro in die Sanierung des Bauwerks investiert wurden.

Zum Schluss der Begegnung gab es noch von Ingrid Riedel selbst gebackenen Kuchen und Kaffee, ehe sich die Besucher wieder auf den Heimweg machten. Allerdings nicht noch einmal zu Fuß. „Wir haben am Freitagabend Autos in Kitzen abgestellt“, sagte Kehr lachend. 20 Kilometer Fußmarsch an dem Sonnabend seien genug gewesen für den Pilgertag.